Bezirksanlage Zürich

Offener Wettbewerb 2023 2. Preis

In einem Ersatzneubau am heutigen Standort werden zukünftig 90 Untersuchungshaftplätze untergebracht. Der Gefängnisbau wird im vorgegebenen Perimeter mit einer Gebäudetypologie, die sich am Bestand orientiert, umgesetzt.
Typologisch und morphologisch erinnert der Gefängnisneubau an den Bestandesbau. Er unterteilt den Blockrand in eine Hof in Hof Anlage. Ein Flügel bildet die Verlängerung der Kanzleistrasse ab und trennt den grossen Blockrand in einen öffentlichen Teil zur Gerichtsnutzung und in zwei abgeschlossene Höfe zur Staatsanwaltschaft. Der Logik dieser Grundeinteilung folgend, orientieren sich sämtliche Gefängniszellen zur Staatsanwaltschaft hin. Ein kleiner, zentral angeordneter Hof belichtet die Korridor-, Aufenthalts und Besucherräume und schlägt typologisch eine Brücke zum ehemaligen zentralen Gefängnis-Innenraum. Am Gerichtshof liegen die Eingänge, gemeinschaftlich genutzten Räume und insbesondere die horizontalen und vertikalen Erschliessungsräume.
Zwei markante, als Risalite ausgebildeten Treppentürme formulieren den Eingang und erlauben betrieblich getrennte Erschliessungen für Mitarbeitende und Insassen. Sie überragen die Vollgeschosse und erschliessen die Spazierhöfe auf dem Dach. In den Zellengeschossen zwischen den beiden grosszügigen Treppenanlagen befinden sich wie heute die Aufsichtsräume.
Das räumliche Sicherheitskonzept beruht auf einer Entmischung der unterschiedlichen Nutzungen und einer klare Entflechtung der Erschliessungswege. Die Besucherräume sind zentral im Erdgeschoss angeordnet. Eine ununterbrochene klare Begrenzung trennt die Besucherbereiche von den Gefängnis-Internen-Zonen. Der Mitarbeitenden-Zugang erfolgt zwangsläufig über den Haupteingang mit zwei Vereinzelungen. Insassen werden über die Polizeischleuse eingebracht. Die Lage der Treppenhäuser ermöglichen eine Entflechtung der Mitarbeitenden- und Insassenbewegungen